Bekannte Marken und TV-Sender im neuen Design

Warum aus RTL II jetzt RTLZWEI wird

Seit Anfang Oktober 2019 sehen wir das neue Design von RTLZWEI. Zuvor wurde das Design Anfang 2015 verändert, aber seitdem habe sich viel verändert, so RTLZWEI. Der zur RTL Group gehörende Privatsender setzte mit Doku-Formaten und Sozialreportagen verstärkt auf informierenden Content. Neuer Rahmen, neues Logo also.

RTLZWEI-Logo | Quelle: RTLZWEI Homepage (rtl2.de)

Das neue Design soll also den neuen Content und die veränderte Ausrichtung, reflektieren. Das alte Logo war bisher rund und besaß Ähnlichkeit zum Pausenzeichen, weshalb es zwar schlicht, aber einprägsam für den Betrachter war. Das neue Logo hingegen ist quadratisch, hat einen Rahmen, dieser sogar an 2 Stellen offen ist. Die römische Zwei befindet sich immer noch im Zentrum, jedoch sind die Striche nun abgeschrägt. Im Schriftzug wird zusätzlich die Zahl 2 = ZWEI ausgeschrieben. Auch wenn ich den Wandel vom Kreis zum Quadrat im ersten Moment nicht ganz nachvollziehen kann, versteht man im zweiten Moment, was der Designer damit bezwecken bzw. aussagen wollte. Der “neue Rahmen” schafft einen “neuen Rahmen” in der die Unterhaltung auf RTLZWEI nun gezeigt wird. Themenfelder haben sich geändert, Zielgruppen verschoben, der Content sich entwickelt.

Die Lesbarkeit des Logos ist weiterhin gegeben und die Zahl 2 auszuschreiben ist eine interessante Idee. Dadurch hebt sich RTLZWEI nun extrem von anderen Sendern die Zahlen enthalten ab. Ich denke das Ziel hervorzustechen wurde anvisiert und damit erreicht. Für mich ist die Veränderung zunächst gewöhnungsbedürftig gewesen, jedoch unverwechselbar und stark. Diese Stärke kann sich positiv auf die Sendermarke auswirken. Im Promotrailer wird deutlich, was ich euch versuche zu erklären. 

RWE ändert sein Erscheinungsbild 

Ist euch aufgefallen, dass das Logo der RWE sich etwas verändert hat? Oder, dass das gesamte Erscheinungsbild der RWE einen neuen Anstrich bekommen hat? Mir ist es aufgefallen und zwar positiv. Die neue RWE auf einen Blick.

RWE hat sich neue Ziele gesteckt und verstanden, dass das Erscheinungsbild der Neuausrichtung folgen muss. Bravo. Nicht nur der Schriftzug wurde verändert (abgerundet), nein, auch die Farben wurden um Grau und Grün erweitert. Das Corporate Design ist nun etwas umfassender und flexibler. RWE möchte laut PM (Stephanie Schunck) für Innovation, Wandel, Transparenz und Nachhaltigkeit stehen. Also bekannte Stärken die Verbraucher mit RWE verbinden, wie Stabilität und Sicherheit, mit dem neuen Auftritt verbinden. Nicht nur abgerundete Typo und das erweiterte Farbspektrum, sondern auch eine neue Corporate-Schrift soll dabei helfen. Die RWESans löst die bisher verwendete RWEText ab. Zudem wurden Gestaltungselemente genutzt, die an “Energiefelder” erinnern sollen. 

Screenshot: RWE Homepage (group.rwe)

Durch die im März 2018 beschlossene Übernahme der erneuerbaren Energien von Innogy ist RWE quasi “über Nacht” zu einem führenden Produzenten von grünem Strom geworden. Bereits heute ist RWE, nach Enel (Italien), Next Era Energy (USA) und Iberdrola (Spanien), weltweit der viertgrößte Produzent von grünem Strom, so berichtet das Handelsblatt. Jedoch darf man die Rodung des Hambacher Waldes, für die die RWE stark in der Kritik stand letztes Jahr nicht vergessen. Das “grüne” Image wird also zurecht angezweifelt und Kritiker sind zurecht skeptisch, ob es sich nicht nur um ein “grünes Gewand”, sondern um wirklich ernsthaft gemeinte Ziele handelt. Mehr Schein als Sein? Wird sich zeigen. Ziel ist es doch, weg von fossilen Brennstoffen und von Raubbau an der Natur, hin zu erneuerbaren Energien zu kommen.

Ich traue dem Großkonzern RWE zu, diese Ziele zu erreichen und den optischen Image-Wandel auch mit erreichten Zielen zu untermauern. Für mich persönlich ist das “neue Design” gelungen und erfreut mein Designerherz. 

Das neue Logo von VW

Wahnsinn. Das Volkswagen Rebranding ist eines der weltweit größten in der Industrie. Insgesamt sind 171 Märkte in 154 Ländern betroffen. Bei den weltweit mehr als 10.000 Händler- und Servicepartnern werden cc. 70.000 Logos ausgetauscht. Also sollte sich das neue Logo gut überlegt worden sein.

VW geht weg von der bekannten 3 Dimensionalität. Das Logo ist seit dem Redesign flach, d. h. zweidimensional und sehr reduziert. Kein Farbverlauf mehr, kein zweifacher Kreis – einfarbig und clean. Das “W” berührt erstmalig in der 82-jährigen Geschichte von VW nicht mehr den Boden des Kreises, sondern wird von nun an schwebend dargestellt. Für mich eine Entwicklung, die man bei vielen Logos großer Marken erkennt. Reduktion – Weniger ist mehr! 

Vorher vs. Nachher VW-Logo | Quelle: stern.de ©VW

Da werden sich sicher die Geister und Designer streiten, jedoch könnte man das neue Logo als etwas “zu schlicht” empfinden und dadurch als weniger hochwertig ansehen. Nichts desto trotz sollte man dann Beweggründe für die Vereinfachung, gerade das Weglassen der Dimensionen und Verläufe, gut nachvollziehen können. Die Darstellung auf diversen Kanälen, Endgeräten und Produkten gestaltet sich so natürlich einfacher. Die gute Erkennbarkeit auf kleineren Endgeräten ist somit gewährleistet, was mit der komplexeren, alten Logo-Version nicht gegeben war. 

Hier die Erklärung von VW:

VW Logo im Detail | Quelle: volkswagen-newsroom.com ©VW

Das flache Logo ist also der Versuch, den Aufbruch in die digitale Ära von Volkswagen zu symbolisieren, so Bischoff. Interessanter Ansatz. Das klare und flache Design soll sich also an die neuen Zeiten anpassen und flexibler einsetzbar sein, moderner werden. Das ist es sicherlich. Mit dem schwebendem “W” neue Leichtigkeit ins Logo zu bringen, ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Damit “Licht” mitgeben zu wollen ist eine nette Idee, erschließt sich jedoch in der Print-Darstellung nicht ganz. Wenn man aber die Idee wirklich umgesetzt, das Logo an den Autos in Zukunft zu hinterleuchten, dann wird sich auch diese Idee ins Gesamtbild gut einfügen. Weg vom Chrom, hin zum Licht. Es wird sogar ein Soundlogo geben. Weg vom Perfektionsimus, hin zur Menschlichkeit. Volkswagen hat sich offensichtlich neu erfunden. Ich bin begeistert.

Ein krasser Schritt das Rebranding von Volkswagen –  denn nicht nur das Logo und die gesamte Ausrichtung von Design und Kommunikation hat sich gewandelt. Nein, auch nach Jahrzehnten, in denen Volkswagen in den Fahrzeugen & in der Werbung mit einer männlichen Stimme auftrat, wird die Marke jetzt mit einer weiblichen Stimme auftreten. In fast allen Märkten wird eine Frau mit warmer, sympathischer und selbstbewusster Stimme für Volkswagen sprechen. #Frauenpower! 

FAZIT

Interessant und vielschichtig, was sich alles in Sachen Redesign, Rebranding und Co. tut. Vieles fällt nicht auf, vieles geht an uns vorbei. Trotz alledem ist es für die Marken und auch uns als Verbraucher wichtig. Große Marken haben sich im Laufe vieler Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, ein Image aufgebaut. Mit großen Marken verbinden Verbraucher Werte, Eigenschaften und Erwartungen. So stehen manche Firmen und Marken für Qualität, andere wiederum für Flexibilität oder Fortschritt. Ein Rebranding kann also auch gehörig nach hinten losgehen. Denn nicht jede Veränderung wird vom Verbraucher als positiv empfunden. Vertrauen in eine Marke und Authentizität sowie Beständigkeit ist, gerade in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit, von immenser Bedeutung geworden. Verbraucher wollen sich auf die Marken/Brands “verlassen” können. Sie wollen keine Veränderung, sondern “alt bewährtes.” Wir sehnen uns alle wieder mehr nach Verlässlichkeit und Beständigkeit. Ich denke, dass das ggf. der Grund dafür ist, wieso viele Unternehmen sich auf ihre “alten” Logos beziehen. Nicht nur VW ist quasi “Back to Basics” gegangen, auch Reebok geht zurück zum ursprünglichen Logo. Vielleicht soll so ein Zeichen gesetzt und Vertrauen wieder gestärkt werden.