7 Ernährungs-Mythen

Hier werde ich Dir nun 7 Mythen zum Thema Ernährung auflisten und Dir sagen, warum diese Behauptungen alle Bullshit sind. Legen wir mal los: 

7 Ernährungs-Mythen & warum diese Bullshit sind

14. Dez 2018

1. Abends Essen macht dick

Was für ein Bullshit. Aber diese These hält sich wacker! Ich höre sie oft und schüttel immer wieder mit dem Kopf, sodass ich schon Kopfschmerzen bekomme. Also mal zur Aufklärung: WANN Dein Körper die Kalorien aufnimmt, ist eigentlich egal. Es kommt auf die Gesamtmenge der zugeführten Kalorien an. Hast du Morgens nur wenig gefrühstückt und ist auch Dein Mittagessen spärlich ausgefallen, ist Abends eine normale Mahlzeit drin. In Summe sollten die Kalorien nur Deinen Gesamtbedarf des Tages nicht überschreiten. Und die Qualität des Essen sollte gut und ausgewogen sein, denn Pommes ist auch am Mittag nicht gesünder, als am Abend.

TIPP: Beobachtet euch selbst! Könnt ihr nach einem richtigen Abendessen nicht mehr gut schlafen, ist das vielleicht nicht die beste Idee für euch und eurem Organismus. Schlaft ihr vielleicht aber sogar besser? Super, dann ist das euer Ding. Hier sollte man individuell auf seinen Körper hören. Nicht jeder verträgt eben alles gleich. 

2. Obst kann man so viel essen, wie man will

Makroaufnahme Kiwi mit Licht beleuchtet

Stimmt nicht ganz. Obst ist gesund und enthält in der Regel sehr viele Vitamine, Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Enzyme – keine Frage! Aber Obst enthält eben auch Fruktose (Fruchtzucker), welches in großen Mengen vom Körper nicht verarbeitet werden kann. Beim Abbau von zu hohen Fruktosemengen fallen zum Beispiel Substanzen wie Harnsäure an, die indirekt Blutdruck erhöhen oder Entzündungen erhöhen/fördern können. Diese Entzündungen in den Gefäßsystemen können wiederum Risikofaktoren für Herzinfarkte oder Schlaganfälle sein. Da Fruktose bei der Verstoffwechselung in der Leber zu Fettsäuren wird, ist das Risiko gegeben, dass Dein Blutzuckerwert (Diabetesgefahr) nicht stimmt und eine Fettleber entstehen kann. Was ich persönlich mega blöd finde ist die Tatsache, dass Fruktose uns nicht satt macht und der Wunsch nach Essen bestehen bleibt oder sogar stärker wird. Ein kurzer Exkurs: Traubenzucker liefert, im Gegensatz zum Fruchtzucker, all unseren Zellen – von den Muskeln bis hin zum Gehirn – wichtige Energie. Dazu in einem anderen Beitrag mehr.

TIPP: Als Richtwert sind 25 g Fruktose angegeben, die der Körper problemlos verarbeiten kann. Mit einem Glas Orangensaft wäre man da schon bei ca. 15 g. Möchte man Obst täglich essen, ist das toll. Man sich dann aber auf kleinere Portionen beschränken. 

3. Um abnehmen zu können, muss ich auf Kohlenhydrate verzichten

Wenn das so wäre, würde ich weinen! Aufgrund ihrer Bedeutung als wichtiger Energielieferant, sollte der Großteil unserer Ernährung – also mindestens 50 % der Energiezufuhr – aus Kohlenhydraten stammen (DGE, 2016). Natürlich wird hier empfohlen, dass wir unseren Bedarf vorwiegend mit komplexen Kohlenhydraten aus natürlichen Quellen abdecken. Das kann mit Vollkornprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse bewerkstelligt werden. Kurzkettige/einfache Kohlenhydrate (Zucker, Traubenzucker und Milchzucker) werden im Körper in Zuckermolekühle abgebaut und gelangen somit schnell ins Blut. Aufgrund der Insulinausschüttung steigt Dein Blutzuckerspiegel dann fix an. Das hat zur Folge, dass Du Heißhunger verspürst. Ist vielleicht nicht so optimal, wenn man eigentlich abnehmen möchte. 

TIPP: Mir hilft es, vor dem Sport eine kleine Portion Kohlenhydrate + Proteine zu essen, um fitter und leistungsstärker zu sein. (Pre-Workout-Mahlzeit, um die Glykogenspeicher aufzufüllen). Für mich reichen 1-2 h Abstand zwischen Essen und Training aus – das müsst ihr individuell auf euch anpassen. Beispiel-Mahlzeit: Vollkornbrot mit Ei oder Schinken oder Avocado & Hähnchen. 

4. Fettreiche Lebensmittel sind schlechte Lebensmittel

Wieder Bullshit. Fettreiche Lebensmittel, kommt natürlich darauf an welche, sind sogar sehr gut für Deine Gesundheit. Fette sind Energielieferanten, beeinflussen unsere Gehirnfunktion (sofern vorhanden), regulieren unsere Hormone und ermöglichen zusätzlich die Aufnahme fettlöslicher Votamie wie A, D und E. Und nehmen wir als Beispiel die guten Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren kann der Körper nicht selber herstellen und das, obwohl sie für uns lebensnotwendig sind. Lieferanten für Omega-3: Lachs, Forelle, Makrele sowieso diverse Öle. (Sojaöl, Leinöl, Walnussöl und Rapsöl). Omega-6 nehmen wir mit fettreichem Fleisch, Sonnenblumenöl, Sesamöl, Margarine und Milchprodukten. Na wenn die schlecht wären, würde dass ja schon mal keinen Sinn machen, oder? Auch in Olivenöl, Rapsöl, Avocado oder Nüssen stecken einfach ungesättigte Fettsäuren, die gesund sind. Und gesättigte Fettsäuren, in zum Beispiel Butter oder in Kokosöl, sind ebenfalls Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

TIPP: Schädlich sind nur die sogenannten Transfette. 

5. Zitronen enthalten das meiste Vitamin C

Auch das ist nicht richtig. Zitronen gehören zu den Vitamin-C-reichen Lebensmitteln, dass ist wahr. Zitronen enthalten rund 53 Milligramm Ascorbinsäure pro 100 Gramm, was super ist. Aber Brokkoli (115 Milligramm pro 100 Gramm) und Kiwis (71 Milligramm pro 100 Gramm) weisen – wie viele Obst- und Gemüsesorten – einen deutlich höheren Vitamin-C-Gehalt auf.

TIPP: Mein persönlicher Favorit ist die rote Paprika als Vitamin-C Lieferant. Super lecker und mit 140-400 Milligramm pro 100 Gramm (je nach Sorte) eine echte Vitamin-C-Bombe.

6. Dunkles Brot ist immer besser, als helles Brot

Trugschluss und leider Bullshit. Denn wenn man mal einen Blick auf die Zutatenliste riskiert, weiß man was wirklich drin steckt. Meistens ist hauptsächlich Weizenmehl Typ 405 und Malzextrakt drin, was leider hauptsächlich aus Stärke und Eiweiß besteht. Bei Auszugsmehl (Weizenmehl) wird das Innere des Korns gemahlen und die wichtigen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe, die in den Randschichten stecken, leider nicht mit gemahlen. Wenn das Brot zu mindestens 90 % aus Vollkornmehr- oder Schrot besteht, ist es wirklich gesund & darf als Vollkornbrot bezeichnet werden. 

TIPP: Aufmerksamer beim Brotkauf sein und sich nicht täuschen lassen. Wenn ihr Mehrkorn, Fit & Vital, Kraftkorn und Co. lesen solltet, schaut unbedingt auf die Zutatenliste.

7. Frisches Gemüse ist viel gesünder als Tiefkühl-Gemüse

Auch das ist nicht richtig. Beim Tiefkühl-Gemüse muss man bedenken, dass das Gemüse nach der Ernte direkt blanchiert und schockgefrostet wird. Bei Temperaturen von minus 30-50 Grad bleiben Zellstrukturen und wertvolle Inhaltsstoffe (Pflanzenstoffe) erhalten. Zudem wird der enzymatische Abbauprozess unterbrochen. Frisches Gemüse hingegen hat meist einen langen Weg hinter sich, bis es in den Regalen oder auf unserem Tisch landet. Hier gehen viele Vitamine verloren. 

TIPP: Ich greife gerne zum TIefkühl-Gemüse. Gefrorenes ist lange haltbar, immer verfügbar und gut zu portionieren. Perfekt für meinen Single-Haushalt.

Meine Website-Empfehlung 

1. EatSmarter
Hier kommt ihr zur Website. 

2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Hier kommt ihr zur Website.

Isabel Kulessa
Ich bin Autor dieses Artikels.
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