Menschen sind Herdentiere | Menschen brauchen Menschen, Gemeinschaft & Miteinander

25. Mai 2020

Menschen brauchen Menschen, Gemeinschaft & Miteinander

Gerade in Zeiten wie diesen, in Krisenzeiten, zeigt sich, der Mensch ist ein sehr soziales Wesen, welches großen Wert auf Gemeinschaft legt. Oder sind wir doch alles nur Egoisten?

Jeder Mensch ist Teil eines sozialen Netzes, gewollt oder ungewollt. Aber ist es nicht so, dass wir alle irgendwo dazu gehören wollen – bewusst oder unterbewusst? Wir einen Sinn in unserem Leben und Schaffen finden möchten? Miteinander interagieren und Teil einer Gemeinschaft sein wollen? Es greift zudem das soziale Prinzip der Reziprozität. Bekommen wir etwas, wollen wir dafür auch etwas zurückgeben, nicht wahr?

Gerade in Zeiten wie diesen, in Krisenzeiten, zeigt sich der Mensch zudem als ein körperliches Wesen, welches großen Wert auf Nähe legt. Uns fehlt der soziale Kontakt zu unseren Freunden und Familien. Uns fehlen Umarmungen, Küsschen und sogar das Händeschütteln. Wir brauchen unser soziales Netz, den Umgang mit und in einer Gemeinschaft.

Der Mensch ist ein Herdentier

Der Mensch ist ein Herdentier, genau wie Gnus Herdentiere sind. Das Überleben ist meist nur in der Gemeinschaft, der eigenen Herde, gesichert. In der Herde sind sie sicher. Die Gemeinschaft gibt auch uns Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Das Bedürfnis dazu zu gehören ist tief in uns verankert. Verantwortlich dafür ist, laut Forschungsberichten, der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil des Gehirns, der Hirnstamm. Neben den Reflexen und automatisch ablaufenden Vorgängen wie Atmung oder Verdauung ist dort auch das menschliche Bedürfnis nach Anschluss verankert.

Gemeinschaft ist unabdingbar

Damit Ich, Ich werde und Du, Du wirst, ist die Gemeinschaft unabdingbar. Menschen brauchen Menschen!
Unser Gegenüber zeigt uns, dass wir existieren und, im besten Fall, dass wir mit unserer Existenz etwas bewirken. Mein Gegenüber prägt mein Ich, welches sich von seinem Ich abhebt. Nur mit dem Vergleich, kann sich eine menschliche Identität entwickeln. Nur so lernen wir, dass wir ein Ich sind, etwas, das sich von den anderen unterscheidet und ganz bewusst abgrenzt. Nicht nur in der Kindheit, sondern im Laufe des gesamten Lebens.

Interessant ist auch, dass wir uns, selbst mit einem Buch, ein Gegenüber erschaffen können, wenn wir z. B. oft alleine sind. Der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth sagte einst: “Liest man ein Buch, tritt man in Dialog mit dem Autor, er ist das Gegenüber. In Gedanken versunken, spiegele man – oft unbewusst – Erfahrungen mit Menschen wider.“

Krisen gibt es immer, weil sie zum Leben dazu gehören. Jedoch ist es schön, wenn man da positiv herausgeht. Krisen können das Gemeinschaftsgefühl stärken oder mindern. Beziehungen zerstören oder festigen. Aber ein Fakt bleibt immer: Menschen brauchen Menschen.

FAZIT

Damit wir eine möglichst gesunde und gut funktionierende Gemeinschaft bleiben und sein können, sollte jeder Einzelne sein Bestmögliches geben. Sich nicht nur einbringen, sondern auch mal zurücknehmen können. Sich nicht nur selbst verwirklichen wollen, sondern auch etwas sinnvolles zur Gesellschaft beizutragen haben. Wir sind Teil eines großen Ganzen.

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Isabel Kulessa
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