Vergleiche | Warum Menschen sich vergleichen & warum sie es lassen sollten

5. Jun 2020

Vergleiche 

Mein Appell direkt zu Beginn: Vergleich dich nicht. Warum? Erkläre ich dir im folgenden Artikel. Denn Vergleiche sind auf Dauer sehr ungesund. Ein schönes Zitat dazu aus der Natur:

Blumen überlegen sich nicht, ob sie besser oder schöner sind, als andere Blumen. Sie blühen einfach.

Wir sollten mehr wie Blumen sein. Aber wir Menschen vergleichen uns viel zu häufig mit anderen. Diese Vergleiche passieren zwar oft unterbewusst – aber warum machen wir das eigentlich?

Gründe für Vergleiche

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum wir uns vergleichen! Wir Menschen haben grundlegend das Bedürfnis, uns in dieser Welt einzuordnen. Durch Vergleiche mit anderen können wir uns ein möglichst gutes Bild davon machen und uns Orientierung verschaffen.

Warum spreche ich das Thema an? Weil mir wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, dass keiner sich davon freisprechen kann und wir uns alle vergleichen. Ob das bewusst und/oder unterbewusst passiert, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass wir unseren Fokus darauf richten und uns selber ermahnen.

Denn es ist schlicht und ergreifend ungesund, sich stets und ständig zu vergleichen. Allen Menschen, die zu dieser ungesunden Angewohnheit neigen, möchte ich hier sagen: Man kann sie ablegen und es tut gut.

Wie? Ihr müsst euren Umgang mit euch selbst, eurer Umgebung und anderen Menschen neu überdenken & vor allem, den Fokus verändern.

Ich möchte euch Tipps mitgeben, wie ihr es schafft, euch weniger zu vergleichen.

7 wichtige & einfache Tipps

1. Das Bewusstsein schaffen:
Analysiere dich und dein Verhalten. Wann vergleichst du dich mit anderen? Lege den Fokus auf Situationen, in denen du dich vergleichst und sensibilisiere dich zunächst selbst! Schaffe dir ein Bewusstsein.

2. Stoppe dich:
Erkenne die Situation nicht nur, sondern halte inne & stoppe dich innerlich. Ohne Ärger, ganz ohne Stress – sei nicht sauer auf dich, wenn du dich erwischst. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Beende den Vergleich und sage dir selbst: “Höre auf dich zu vergleichen.”

3. Frage dich nach dem Warum:
Ganz wichtig ist die Frage nach dem Warum! Was genau ist der Grund gewesen, dich in dieser Situation wieder zu vergleichen? Nimm dir kurz Zeit & reflektiere die Situation, dein Gegenüber, das Thema. Sei hier unbedingt ehrlich zu dir selbst. Betrachte nicht nur einen Aspekt, sondern das große Ganze.

4. Anderen etwas gönnen:
Statt dich stets zu vergleichen, solltest du dich einfach von Herzen mit und für jemandem freuen. Allen Beteiligten geht es damit besser. Die andere freuen sich über deine Anteilnahme und freuen sich vielleicht auch das nächste Mal auch für dich mit. Denn wichtig ist auch zu erkennen: Jemanden anderen etwas nicht zu gönnen, bringt nur negative Gefühle. Das, was der andere hat und man selber gern hätte – kommt dann nicht zu einem selbst. Es ist also völlig sinnlos, neidisch zu sein. 

5. Fokus:
Verändere deinen Fokus. Wir müssen uns auf Erfolge und schöne Situationen fokussieren, damit die Stärken unsere Aufmerksamkeit bekommen. Sei dankbar & stolz für und auf alles, was du schon erreicht hast. Ärgere dich nicht über das, was man (noch) nicht hat. Oder über etwas, was andere haben und man selber nicht. 

6. Vergleiche dich:
Was? Jetzt sollst du dich doch vergleichen? Hä? – Nein, dass ist kein Widerspruch. Denn du sollst dich mit dir selbst vergleichen. JA, genau! Denn auch du hast dich entwickelt. Dein Ich von gestern ist nicht mehr dein Ich von heute! Ist das nicht toll? Darum geht es. Dich weiterzuentwickeln, dein Leben zu gestalten und zu formen. Deine Stärken und Schwächen, deine Talente zu optimieren. Du bist dein Maßstab.

7. Unperfekt ist perfekt:
Merke dir, dass Perfektionismus unmöglich ist und deine größte Bremse werden kann. Unrealistische Ziele wie Perfektionismus machen zudem nur miese Laune. Setze dir Ziele, die erreichbar sind. Egal, wie langfristig die Ziele gesteckt sind, egal ob klein oder groß – setze dir Ziele und sei stolz auf dich, wenn du diese erreichst.

Eine Frage der Perspektive

Jeder Vergleich mit anderen umschließt nie das große Ganze. Es sind Momentaufnahmen, Teilbereiche, kleine Ausschnitte aus dem Leben anderer. 

Ein kleines Beispiel, um euch zu erklären, wie ich das in etwa meine:
Nehmen wir an, jemand ist neidisch auf die Nachbarin, die Kind und Mann hat. Person X ist schon lange Single & denkt sich:
“Ach, die hat es gut. Die hat Mann und Kind und ich? Ich sitze hier alleine. Die Welt ist ungerecht. Und dabei sehe ich doch viel besser aus, als die blöde Kuh und rumschreien tut sie auch den ganzen Tag. Und wieso hat die einen Mann und Familie und ich bin allein.”

Man betrachtet nur die Tatsache, dass diese Frau Mann und Kind hat. Ist neidisch auf sie. 

Aber die Nachbarin ist schwer gestresst. Pflegt ihre krebskranke Mutter, hat die Doppelbelastung mit Kind und Job. Der Mann geht ihr fremd und sie schreit so viel, weil sie maßlos überfordert ist. Das Kind hat ADHS und ist schwer zu handhaben, ist schlecht in der Schule und bereitet den Eltern Kopfzerbrechen. 

Was will ich damit sagen? Genau! Wir sehen einen Ausschnitt, nie das große Ganze. Und wenn die Nachbarin das alles wüsste, würde sie nicht tauschen wollen – sie wäre ganz und gar nicht neidisch. Sie wäre sogar dankbar, nicht sie zu sein, eine gesunde Mutter zu haben und sich nicht innerlich zerrissen fühlen zu müssen, weil Job, Mann und Kind ihr all ihre Kraft rauben. 

Wichtig ist also die Perspektive. Die Person X wäre sicher manchmal auch lieber wie die Nachbarin und denkt sich auch: “Hach, wäre ich doch nochmal jung und Single, hätte ich auch mal nur einen Tag für mich und könnte Kraft tanken.” oder ähnliches. 

Lasst euch also nicht von Momentaufnahmen blenden. Seid nicht neidisch auf andere Menschen, vergleicht euch nicht. Ihr wisst im Zweifel nicht, welche Opfer die anderen bringen, um z. B. ein tolles Haus oder Auto zu haben. Jeder Mensch hat seine Päckchen zu tragen & seine Hürden zu überwinden. Sei stark, bleib bei dir und sei jeden Tag ein etwas besseres Ich, als du es vorher warst. Und ganz wichtig: Liebe dich selbst.

In diesem Sinne, 
schönes Wochenende 🙂

 

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Isabel Kulessa
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